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Die Straßenbeleuchtung im Mittelpunkt der Digitalisierung

Interview mit [ui!] Urban Lighting Innovation CEO, Matthias Weis in  "der Gemeinderat - 5/19"

Die öffentliche Straßenbeleuchtung wird zunehmend „intelligent“. Damit ist zum einen die Steuerung der Lichttechnik selbst gemeint, zum anderen der Informationsaustausch durch Vernetzung. Neueste Systeme nutzen sogar Verkehrsdaten, um die Lichtintensität dem Verkehrsaufkommen anzupassen.

Die Straßenbeleuchtung ist eine allgegenwärtige Infrastruktur und selbstverständlicher Teil der kommunalen Daseinsvorsorge. An das Licht moderner LED-Leuchten hat man sich vielerorts sehr schnell gewöhnt. Über die ohnehin realisierbaren Energieeinsparungen hinaus bietet die LED-Technologie heutzutage präzise Formen der
Steuerung. Hierbei wird die Lichtintensität (und damit der Energieverbrauch) orientiert am tatsächlichen Bedarf gesteuert. Entsprechende Systeme erlauben es, Dimmprofile für einzelne Leuchten oder Leuchtengruppen festzulegen. Diese Programme laufen dann Nacht für Nacht statisch ab. Am tatsächlichen Bedarf geht das
aber häufig noch vorbei, da diese Systeme nicht auf ihre Umgebung reagieren. Die Sicherheit einzelner  Verkehrsteilnehmer könnte beeinträchtigt werden.


Um das zu optimieren, bedienen sich fortgeschrittene Systeme an den Informationen von Sensoren. Diese basieren häufig auf Infrarot, Radar oder optischen Technologien. Werden Fahrzeuge und Personen detektiert, steuert die Beleuchtung im jeweiligen Bereich auf maximale Leistung. Erfolgt keine Detektion, wird das Lichtniveau auf einem minimalen Level gehalten.


Das macht nicht nur aus energetischer Sicht großen Sinn – denn auch die Lichtverschmutzung, der „Verlust der Nacht“, rückt mehr und mehr in den Fokus berechtigter Diskussionen. Dass vor allem in der westlichen Hemisphäre die künstliche Erhellung des Nachthimmels durch zu viel und ungünstig gerichtetes Licht den Blick auf einen strahlenden und vollen Sternenhimmel beeinträchtigt, ist schon seit vielen Jahren bekannt. Diesen Erkenntnissen folgten allerdings kaum gezielte Maßnahmen.


Zwar wurden in den vergangenen zehn Jahren sehr viele Leuchten auf LED umgestellt, was die Lichtverschmutzung durch eine präzisere Lichtlenkung verringert, jedoch meist ohne die Möglichkeit, sie zu dimmen. Nun hat 2018 das undesumweltministerium die Lichtverschmutzung in direkten Zusammenhang mit dem Insektensterben gebracht und in einem Aktionskatalog neben weiteren Maßnahmen die Eindämmung der Lichtverschmutzung adressiert. 


Quelle: Der Gemeinderat - 5/2019

Weis 05 2019 002

 

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