Darmstadt stellt zentrale Datenplattform vor
Einer der ersten produktiven Offen Urbanen Datenplattformen bundesweit, stellte Jochen Partsch, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt sowie Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung vor.
In einer virtuellen Pressekonferenz wurde die vom Land Hessen geförderte neue Datenplattform der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu Beginn betonte OB Jochen Partsch die Notwendigkeit einer zentralen Datenplattform als Basis für eine Digitale Entwicklung von Darmstadt, hin zur Smart City.
Das Ziel sollte sein, die durch Sensoren und anderen Datenquellen gesammelten Daten zentral zu analysieren und in leicht verständlicher Form den Bürgern, der Verwaltung und Fachabteilungen zur Verfügung zu stellen. Hierbei werden aktuell insbesondere Umwelt-, Verkehrs-, Mülleimer- und Zoo-Daten erfasst und auf einem öffentlichen COCKPIT visualisiert. https://datenplattform.darmstadt.de.
Die in Echtzeit gesammelt, analysiert und wiederverwendeten Daten stammen aus unterschiedlichsten IoT-Datenquellen und werden zentral analysiert, verarbeitet und als Mehrwert aktuell an ein COCKPIT zur transparenten und leichtverständlichen Darstellung weitergegeben. Diese Idee war bereits zentraler Bestandteil bei der gewonnenen Bewerbung um die erste Digitalstadt Deutschlands, die der BITKOM vor einigen Jahren initiierte.
Oberbürgermeister Jochen Partsch betonte, dass „die Stadt Darmstadt ihre Digitalisierungsstrategie selbst in die Hand nehmen und in demokratisch, kontrollierten Weise entwickeln möchte. Wir wollen Digitalisierung nicht anderen überlassen, sondern uns selbst, offensiv und politisch der Herausforderung widmen. Nachdem die technische Grundlage mit der zentralen Datenplattform nun gegeben ist, starten wir im nächsten Schritt mit der Partizipation der Bürgerinnen und Bürger. Diese können über ein Online-Formular ihre Vorschläge für die weitere Nutzung der Datenplattform weitergeben und sich so am Digitalisierungsprozess der Stadt beteiligen.“
Der Oberbürgermeister bedankte sich zum Abschluss für die Förderung durch das Land Hessen und für die Umsetzung bei der Digitalstadt Darmstadt, der ekom21 als Konsortialführer, dem Rechenzentrum DARZ und [ui!] Urban Software Institute für die Beteiligung mit [ui!] UrbanPulse und [ui!] COCKPIT.
In der Folge freute sich die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus über den Start der Datenplattform, die diese als Herz des Leuchtturmprojektes bezeichnete. „Herz der Digitalstadt Darmstadt heißt, Anwendungsbeispiele in Zukunft entwickeln, die auch auf andere Smart City Communities übertragen werden können. Herz heißt aber auch ganz nah an den Bürgerinnen und Bürgern zu sein, denn der Nutzen der Digitalisierung ist ein Kernelement der Stadt Darmstadt und des Digitalministeriums, um Bürgerinnen und Bürgern zu motivieren Digitalisierung auch zu ihrem eigenen Nutzen zu machen – daher das Motto des Digitalministerium: Der Mensch im Mittelpunkt.“
Die Digitalministerin betont die Notwendigkeit die Bürger*innen mitzunehmen, um den Nutzen der Digitalisierung hautnah zu erfahren. Sie bedankte sich ebenfalls bei allen, die das Projekt auf den Weg gebracht haben und freute sich über das „ERSTE DIGITALSTADT IM BUND – ERSTE PRODUKTIVE DATENPLATTFORM IM BUND – EINES DER ERSTEN DIGITALMINISTERIEN IM BUND“.
Der Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt, José David da Torre Suárez erläuterte den virtuell Anwesenden der Konferenz die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und Mehrwerte der zentralen Datenplattform. Neben einem öffentlichen Cockpit ist ein Management Cockpit mit erweiterter Übersicht sowie spezielle Fachanwendungen mit tiefergreifenden Analysen und Informationen vorgesehen.
14 verschiedene Bereiche der Stadt Darmstadt werden zukünftig ihre Daten über die zentrale Datenplattform für die weitere Nutzung zur Verfügung stellen. Hierbei betont Herr da Torre: „Die Datenplattform erfüllt höchste Sicherheitsstandards. Die Daten werden in sich voneinander sauber getrennt, die Zugriffe auf die Daten können sehr genau gesteuert werden und es wurde sehr großen Wert auf Cyber-Sicherheit und somit dem Zugriff auf die Daten von außen gelegt.“
Er erläuterte den zentralen Nutzen der Datenplattform durch das Gewinnen von Wissen und Erkenntnissen aus den verschiedenen Daten und deren Auswertung. Somit können neue Erkenntnisse gewonnen werden, wie hängt Verkehr und Umwelt genau miteinander zusammen – z.B. bei Veranstaltungen oder aktuell zur Zeit von Covid-19. Ein weiterer wichtiger Nutzen ist die Transparenz von Daten, um u.a. auch zu einer Versachlichung von Diskussionen beizutragen. Somit sind jetzt nicht nur Umweltdaten aus einer Datenquelle, sondern das Mittel mehrerer, über die Stadt verteilter Sensorsysteme, ablesbar.
Die jetzt öffentlich verfügbaren Anwendungen rund um Verkehr, Umwelt und Abfall stellen die ersten wichtigen Anwendungen der zentralen Datenplattform dar und sollen zukünftig durch weitere, nützliche Anwendungen ergänzt werden. Hierzu werden alle Bürger*innen aufgerufen sich zu beteiligen.
Zum Abschluss betonten alle Beteiligten noch einmal den Wunsch, dass sich möglichst viele Bürger*innen bei der Umfrage für weitere Mehrwerte beteiligen und hoffen, dass die Erfahrungen aus dem Nutzen der zentralen Datenplattform in Darmstadt sich auch auf andere Städte und Kommunen übertragen lassen.